Die Geschichte von Unterschwaningen und seiner Ortsteile
Unterschwaningen
In der Gegend um Unterschwaningen siedelten schon sehr frühzeitig Menschen.
Das belegen zum Beispiel Funde von der älteren Jungsteinzeit um 5600 v. Chr. bis zu den spätkeltischen Siedlungsspuren um 100 v. Chr. Zahlreich sind die Hinterlassenschaften der Römer ab 90 – 260 n. Chr.. Ein Holzkastell mit Lagerdorf, ein Landgut und befestigte Straßen zeugen von ihrer Anwesenheit in Schwaningens Fluren.
Die Gründung Unterschwaningens dürfte auf das 5./6. Jahrhundert n. Chr. zurückgehen.
1053 wird „Sweiningen“ erstmals urkundlich erwähnt und zwischen 1057 und 1075 die erste Steinkirche geweiht. Ab 1163 ist mit den Herren von Schwaningen der Ortsadel nachzuweisen. Nachfolgend wechseln sich die Herren von Holzingen, von Gundelsheim und von Rechenberg im Besitz des Rittergutes mit seinem Wasserschloss ab.
1583 geht es in den Besitz der Markgrafen von Ansbach über. Die hatten 1543 die Reformation in Unterschwaningen eingeführt.
Im Jahre 1603 erwirbt Philipp Fuchs von Bimbach Unterschwaningen. Bis 1609 entsteht eine eindrucksvolle Schlossanlage mit wehrhaftem Charakter. Nach dem Fuchs von Bimbach im Jahre 1626 in Luttern am Barenberg einen tapferen Reitertod stirbt, kommt es zum Rechtsstreit zwischen dessen Nachkommen und den Markgrafen von Ansbach. Der Rechtsstreit wird zu Gunsten der Markgrafen entschieden.
Im Jahr 1712 schenkt der Markgraf seiner Gattin Christiane Charlotte, nach der Geburt eines Erbprinzen, Schloss und Gut Schwaningen auf Lebenszeit. Von 1712 – 1720 entsteht eine eindrucksvolle neue Schloss- und Parkanlage.
Die Markgräfin macht Schwaningen zu ihrem Sommersitz, verstirbt aber bereits 1729 im Alter von 35 Jahren. Ihre Schwiegertochter Friederike Louise, eine preußische Königstochter, erhält zu gleichen Bedingungen im Jahre 1733, ebenfalls nach der Geburt eines Thronfolgers, Schwaningen. Die Ehe der Markgräfin mit ihrem Gatten Carl Wilhelm Friedrich unglücklich. Es kommt zu ständigen Zerwürfnissen am Ansbacher Hof.
Ab etwa 1743 nimmt Friederike Louise ihren ständigen Wohnsitz in Unterschwaningen. Hier verstirbt sie im Jahre 1784.
Die Unterschwaninger Dreifaltigkeitskirche
Nach Plänen des Ansbacher Hofbaudirektors Leopold Retti lässt Friederike Louise in den Jahren 1738 – 1743 die Kirche errichten. Die Kirche wird als der Höhepunkt des barocken evangelischen Kirchenbaus im Markgrafentum Brandenburg-Ansbach bezeichnet.
Oberschwaningen
Spätkarolinische Siedlungsfunde um 850 n. Chr. deuten auf ein hohes Alter des Ortes hin. Er wurde wie auch Unterschwaningen wohl im 5./6. Jahrhundert gegründet. In die Cyriakuskirche, eine Tochterkirche der Pfarrei Lellenfeld, stiften die Ortsherren von Leonrod auf Dennenlohe und von Eyb auf Cronheim eine Frühmesse und ein Kaplanhaus. Nach endgültiger Einführung des evangelischen Glaubens 1593 durch Markgraf Georg Friedrich den Älteren wird sie Filialkirche von Unterschwanigen. In der Folgezeit kommt es im 17. Jahrhundert zu häufigen Auseinandersetzungen mit den Pfarreien Lellenfeld und Arberg, die weiterhin in Oberschwaningen Gottesdienst nach katholischem Ritus abhalten. 1822 wird das gotische Kirchenschiff abgerissen und deutlich größer aufgebaut, während der Turm mit seinen gotischen Untergeschossen erhalten blieb.
Kröttenbach
Südlich des Ortsteiles ließ sich eine der ältesten Bauernsiedlungen in der Region Hesselberg nachweisen. Die dort aufgefundenen Steinzeitgeräte und Bruchstücke der ältesten Bandkeramik datieren in die Zeit um 5600 v. Chr. Zum Ortsteil zählt auch der Bühlhof, ein ehemaliger Lehenhof der Fürsten von Oettingen und, die beiden zum ehemaligen Schlossgut Cronheim gehörigen Anwesen in der Steingrube. Die übrigen Besitzer waren den Schlossgütern in Unterschwaningen und Laufenbürg zinspflichtig
Dennenlohe
Der Ort wird vom Schlosskomplex geprägt. Als Besitzer des ehemaligen Wasserschlosses lassen sich ab dem 14. Jahrhundert die Herren von Merkingen, von Heideck, von Leonrod und deren Erben nachweisen. 1711 erwerben die Freiherren Eichler von Auritz Schloss und Gut. Unter Martin von Eichler wird das alte Schlösslein durch das beachtliche Rokokoschloss ersetzt.
Die Pläne gehen auf Leopold Retti zurück. Ab 1737 wird die Schlossanlage mit Gärten, Stallungen und Ökonomiegebäude erweitert. Heute ist das Schloss im Besitz der Familie von Süßkind. Die Kirche ist dem heiligen St. Wolfgang geweiht und wurde vermutlich um 1490 erbaut. Aus dieser Zeit stammt noch das Untergeschoss des Turmes. 1868 errichtete die Familie von Süßkind im neugotischen Stil ein größeres Kirchenschiff mit einer Familiengruft.
Die Gemeinde Unterschwaningen vom 19. Jahrhundert bis heute
In den Jahren zwischen 1806 und 1810 wird die umfangreiche Schlossanlage verkauft und zum größten Teil abgebrochen. Im Ort vollzog sich die gleiche Entwicklung wie in allen anderen Orten der Region um den Hesselberg. Nennenswerte Veränderungen ergaben sich bei den Flurbereinigungsmaßnahmen in den Jahren von 1969 – 1991. In diese Zeit fällt auch die Eingemeindung der bis zur bayerischen Gebietsreform selbständigen Orte Dennenlohe, Kröttenbach und Oberschwaningen und die verwaltungsmäßige Zusammenfassung der neu geschaffenen Gemein- den in der Verwaltungsgemeinschaft Hesselberg. Im Jahre 2000 erfolgt der Beitritt zur Entwicklungsgesellschaft Region Hesselberg.